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Das Gewässer zwischen dem Köpenicker Schloß (oben) und dem Kietz (unten) ist der Frauentog.
Die Bezeichnung Frauentog geht auf die frühdeutsche Bezeichnung für Frauenzug zurück und erinnert an einen sagenumwobenen Fischzug der Kietzer Fischerfrauen. Am Ufer des Frauentogs befindet sich auch ein Denkmal für Henriette Lustig, die als Begründerin des Köpenicker Wäschereigewerbes bekannt wurde und den Ruf Köpenicks als „Waschküche Berlins" begründete.
Während einer großen Hungersnot, die das Brandenburger Land heimsuchte, hatten auch die Fischer aus dem Kietz bei Köpenick ihre Sorgen. Weder im Müggelsee noch in Dahme oder Spree ließen sich Fische fangen, und man wusste nicht, wie und wovon man leben sollte. Da taten sich die Köpenicker Frauen zusammen und fischten heimlich in der Nacht an einer Stelle mitten in Köpenick, wo es bisher keinem eingefallen war sein Glück zu versuchen. Es war ein kleiner Wasserarm östlich der Schlossinsel. Sie hatten Erfolg. Netz für Netz, prall mit Fischen gefüllt, zogen sie in die Boote. Am Morgen zeigten sie ihren Fang den staunenden Männern. Fürs erste war die Hungersnot zu Ende. Der Spreearm heißt seitdem der Frauentog (Frauenzug).
Der Kietz wurde erstmals im Jahre 1375 erwähnt und gehörte als Dienstsiedlung zur Köpenicker Burg. Er bestand aus 31 zinspflichtigen Häusern, deren Eigentümer vom jeweiligen Landesherren das Fischereirecht zuerkannt bekamen. Die erst im Jahre 1898 nach Köpenick eingemeindete Siedlung mit ihren inzwischen restaurierten Fischerhäusern hat bis heute ihren ursprünglichen Charakter nicht verloren.
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